Das InnoVET-Projekt UpTrain startet ins neue und damit auch in das letzte Jahr der Projektlaufzeit. In den letzten 37 Monaten kam eines auf jeden Fall nicht auf: Langeweile. Dabei hatte jede Projektphase ihre ganz eigenen Herausforderungen. Welche das bei so einem innovativen Vorhaben waren und welche Learnings ich daraus daraus gezogen habe, schreibe ich heute nieder.
Schmeckt nicht gibts nicht!
Aller Anfang ist schwer, insbesondere, wenn dein Projekt mehr oder weniger mit Corona startet. Das erste Jahr und die Konzeptionsphase standen daher ganz unter dem Stern: Trust the process. Neun Verbundpartner-Institutionen und etwa 15 Projektmitarbeitende mussten zunächst ein projektinternes System der Kommunikation und kollaborativen Zusammenarbeit finden. Auf dem Weg haben wir einiges verworfen (Stichwort: MeisterTask) und ungeplantes mitgenommen (Stichwort: MS Teams) und wiederum manches hat für eine bestimmte Zeit gut funktioniert (zum Beispiel feste Arbeitsgruppen). Inzwischen gibt es feste Formate und Termine sowie regelmäßige Live-Meetings, die den eingespielten Aufgaben und Prozessen entsprechen.
Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Ich bin ein großer Fan unserer Branche und den Verkehrsunternehmen. Aber sind wir mal ehrlich: Innovation ist nicht unser Aushängeschild. Innovationen stellen erstmal Prozesse und Arbeit der letzten Jahrzehnte in Frage. Das führt verständlicherweise zu Irritation bis hin zu (erstmal) Ablehnung. Wir konnten in den letzten drei Jahren viele Befürwortende und Unterstützer*innen für das Projekt UpTrain finden. Dadurch, dass die neuen Fortbildungen gemeinschaftlich mit dem VDV und Vertreter*innen aus den Unternehmen konzipiert worden sind, konnten sie in der Praxis selbst Wurzeln schlagen. Insbesondere durch das Mitnehmen von den größten Projekt-Skeptikern konnte man anfängliche Scheu vor dem Neuen gut mitnehmen und im Prozess aufzeigen, dass man sich nicht den Mund dran verbrennt.
Wir kochen alle nur mit Wasser.
Die Umsetzung der Fortbildung stellte uns vor große Herausforderungen. Durch den bereits herrschenden Fachkräftemangel gestaltet es sich schwierig, Dozierende zu finden – insbesondere bei der auf höherem Niveau konzipierten Fortbildung von über 1600 Stunden. Auch das Ziel, akademische und berufliche Bildung zu verknüpfen, war in der Umsetzung fordernd – zum einen auf rein organisatorischer Ebene, Semesterzeiten und Fortbildungszeiten zu kombinieren. Sowie auf der anderen Seite auch die beiden Zielgruppen zusammenzubringen.
Das Gelbe vom Ei
Meine Konstante war in all den Jahren das Projektteam – im Sinne meines engen Akademie-Teams, aber auch das übergeordnete Team aus den acht Verbundpartner-Institutionen. Das gemeinsame Arbeiten ist stets von einer Prise Humor sowie einer ordentlichen Portion Wertschätzung und Lösungsorientierung geprägt. Auch in kriseligen Zeiten gab es untereinander niemals Vorwürfe oder Schuldzuweisungen – nur die Perspektive: „Wie kriegen wir das jetzt zusammen hin?“ Dafür bin ich sehr dankbar.
Die Extrawurst
2024 wird in dem Sinne besonders, als dass wir in unser Verstetigungsjahr einsteigen. Das bedeutet, wir legen nun die Weichen dafür, dass möglichst alles in den letzten Jahren entwickelte auch nach Projektzeit weiterläuft. Dafür gibt’s schon viele Pläne und Ideen, aber davon erzähle ich dann in einem Jahr.