Vielgleisige Dozierendensuche und Wissensvermittlung bei UpTrain

Das Projekt UpTrain lebt von der Vielfalt bei Lehrenden und Lernorten. Statt von der immer gleichen Lehrumgebung sind beide Fortbildungen – sowohl die auf Fortbildungsstufe 1 als auch auf 3 – geprägt von unterschiedlichen Fachpersonen, die aus ganz verschiedenen Insti-tutionen stammen und ihren eigenen Blickwinkel auf die Welt des ÖPNV mitbringen. Dafür müssen die Teilnehmenden auch mal die Stadt oder Region wechseln. Auch wir als universitä-rer Verbundpartner sind hierbei auf gleich mehreren Ebenen gefragt. Nachfolgend möchte ich einen kurzen Einblick in unsere Dozierendensuche im vergangenen Projektjahr geben.

Verbundpartnerübergreifende Teams und Workshops als Vorbereitung

Nach der Konzipierung der Lehrinhalte und Erstellung der Rahmenpläne für die beiden Auf-stiegsfortbildungen galt es, geeignete Lehrpersonen für die einzelnen Themenfelder und Mo-dule zu finden. Dafür wurden für die Fortbildung auf Stufe 1, dem geprüften Berufsspezialisten für Elektronik Mobilität, kleine Teams gebildet, die sich jeweils um die Ausgestaltung eines Mo-duls kümmerten. Sie bestanden möglichst aus je einer Person der VDV-Akademie, Hochschu-len und Verkehrsunternehmen, um die verschiedenen Kompetenzen zu vereinen. Innerhalb der Teams wurde sich ausgetauscht: Können wir die aufgeführten Qualifikationsinhalte selbst vermitteln oder sind externe Dozierende erforderlich? Im Rahmen der Fortbildung auf Stufe 3, dem Master Professional in Technologischen Innovationsstrategien Mobilität (TIM), fanden im Herbst 2022 mehrere Workshops statt, in denen die fünf großen Themenfelder (Trends & Ent-wicklungen ÖV, Digitale Technologien & Datenmanagement, Technische Innovation, Personal Führen & Entwickeln, Implementieren von Innovationsmanagement) weiter durchdacht und erste externe Dozierende gefunden wurden (siehe Abbildungen 1 und 2). Die Gespräche mit den Personen aus der Praxis führten zu spannenden Umsetzungsideen.


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Abbildung 1: Während der Workshops im Herbst 2022 konnten die geladenen Fachexpert*innen ihre Ideen einbringen

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Abbildung 2: Für die unterschiedlichen Themenfelder der Fortbildung auf Stufe 3 wurden mögliche Inhalte und Zuständigkeiten gesammelt

Vom UpTrain-Projektmitarbeiter zum UpTrain-Dozenten

Zunächst war ich also als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter gefragt: Wo besitzt man selbst besondere Expertise und traut sich die Durchführung von Lehrformaten zu? Dies traf bei mir zum Beispiel im Themenfeld „Rahmenbedingungen des ÖPNV“ zu, wo ich sowohl die Lehrge-staltung mitunterstützte als auch zwei Web-Based-Trainings (WBT) zu den Themen „Produkte und Marketing im ÖPNV“ erstellte. Im Modul „Vernetzte Mobilität“ wurde ich zudem Teil des Lehrteams und auch bei der zweiten Fortbildung sind Lehrauftritte an unserer Universität im Zusammenspiel mit eigenen Lehrveranstaltungen geplant.


Eigene Dozierende für das Mitwirken an UpTrain gewinnen

Auch die Lehrveranstaltungen des Lehr- und Forschungsgebiets, an dem ich tätig bin, wurden auf Überschneidungen zu den Lehrinhalten der UpTrain-Fortbildungen überprüft. Darüber hin-aus wurden die Dozierenden nach ihrem Interesse an der Mitwirkung im UpTrain-Projekt ge-fragt, wobei es für einzelne Kolleg*innen aus zeitlichen oder inhaltlichen Gründen nicht passte. Dennoch kamen hierbei Kooperationen zustande.


Kontakte, Kontakte, Kontakte
Wenn intern, innerhalb der beteiligten Verbundpartner, keine geeigneten Dozierenden gefun-den wurden, stand die Suche nach externen Fachexpert*innen an. Welche Kontakte besitzt man zu anderen Hochschulen, Verkehrsunternehmen, Verkehrsverbünden oder weiteren Insti-tutionen und wer könnte potenziell an einem Lehrauftritt Interesse haben? Darüber hinaus fand auch eine ständige Abstimmung zwischen den Kolleg*innen der einzelnen Hochschulen und Verkehrsunternehmen sowie der VDV-Akademie statt. Dabei zahlte sich das große Netzwerk innerhalb des Projektteams aus: Für gewöhnlich war eine Fachperson schnell durch das Schwarmwissen gefunden


Während der erste Durchgang des Berufsspezialisten bereits abgeschlossen ist, läuft derzeit der Master Professional in Technologischen Innovationsstrategien Mobilität (TIM). Im Herbst startet außerdem der zweite Durchgang des Berufsspezialisten. Das Thema Dozierendensuche bleibt damit weiter aktuell.


Autor

Marius Hellmund

Marius Hellmund ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am LuFG Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement an der Bergischen Universität Wuppertal und seit Ende 2020 im Projekt UpTrain tätig. Wenn er nicht gerade die Fortbildungen weiterentwickelt, unterstützt er die Stu-dierenden im Studiengang Verkehrswirtschaftsingenieurwesen und lehrt Kindern und Erwach-senen das Skifahren.