So fern und doch so nah – Das Märchen von der perfekten Lernortkooperation

Es waren einmal zwei weit entfernte Königreiche: In der Mitte Deutschlands war das Territorium von UpTrain, die die Mobilität der Zukunft mitgestalten wollten und ganz am östlichen Rand von Deutschland lag das Reich von Bottom-Up statt Top-Down, die Fachkarrieren neu denken wollten. Beide Königshäuser wollten die Berufliche Bildung in Deutschland attraktiver machen und suchten dafür nach dem Geheimrezept für den perfekten Lok-Tail (die perfekte Zusammensetzung einer Lernortkooperation).

Zwei Königreiche

In beiden Königreichen wurden die unterschiedlichsten Institutionen zusammengerufen, um zu prüfen, welche Zutaten es nun tatsächlich braucht, um eine erfolgreiche Lernortkooperation zu gestalten. Bei UpTrain kamen Verkehrsunternehmen, Hochschulen und Industrie zusammen und halfen sich gegenseitig dabei, die Mobilitätsbranche zu unterstützen und Lernende im gewerblich-technischen Bereich zwei neue Bildungswege zu ebnen. Im Reich Bottom-Up statt Top-Down setzten sich ein Ausbildungsbetrieb, ein OSZ und ein Bildungsdienstleister zusammen und nutzen die Schul-Cloud Brandenburg, um herauszufinden, ob eine digitale Plattform den Austausch unter den Beteiligten noch weiter verbessern könnte. So probierten beide Könighäuser vieles aus, tauschten Zutaten und Dosierungen und fanden für ihre eigenen Königshäuser vieles, was passte.


Die drei Tische der LOK

Dann kam der große Tag, an dem das BiBB (Herrscherin aller InnoVET-Königshäuser) nach dem Rezept der erfolgreichsten Lernortkooperation verlangte und beide Königshäuser (und alle anderen InnoVET-Königshäuser) einlud, ihre Rezepte in Berlin im Rahmen der InnoVET-Fachkonferenz vorzustellen und nach Rezepten anderer zu fragen. In dem gemeinsam gestalteten Fachforum „Mix it-Die besten Rezepte für gelungene Lernortkooperation “ sollten auch diejenigen eine Stimme bekommen, die keinem der beiden Königshäuser angehörten, um nun endgültig herauszufinden, welches das beste Rezept für einen Lok-Tail ist. An unterschiedlichen Tischen (Tisch Nr. 1 - „Mix-Varianten | Arten von Lernortkooperationen“, Tisch Nr. 2 - „Erfolgsrezepte | Operationalisierung von Lernortkooperationen“ und Tisch Nr. 3 „Chancen & Nutzen | Nachhaltigkeit & Messbarkeit von Lernortkooperationen“.) wurde also gemixt und probiert.


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Das Rezept

Am Ende wurde deutlich, dass es viele Zutaten benötigt, um den perfekten Lok-Tail zu kreieren: Allen voran braucht es eine*n Kümmerer*in und allen Beteiligten muss klar sein, dass eine gelingende Lernortkooperation keine Selbstverständlichkeit ist. Sie erfordert viel Zeit und Motivation und einen Blick für den*die jeweils andere*n oder die andere Institution. Welcher LOK-Tail welche Zutat in welcher Menge und zu welchem Zeitpunkt benötigt, muss dabei allerdings jedes Königreich selbst entscheiden.


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Und die Moral von der Geschicht'

Und so verließen die Könighäuser die Fachkonferenz mit der Erkenntnis, dass es nicht ein perfektes LOK-Tail-Rezept geben kann, sondern Lernortkooperationen davon leben, dass sie vielfältig sind und ganz verschieden aussehen können. Zwar findet die Arbeit der beiden Königshäuser an weit entfernten Orten statt, dennoch sind sie sich an vielen Punkten in ihrer täglichen Arbeit sehr nah.


Autor*innen

Janine Griesche, Tetiana Medvedieva, Nicolas Noack, Marit Tänzel,  Sebastian Stinner, Mark-Simon Krause, Thomas Spelten

Dieser Blogbeitrag ist im Rahmen einer besonderen Kooperation zwischen den beiden Projekten Bottom-Up statt Top-Down und UpTrain entstanden.

Erstmalig in der Mobilitätsbranche: Berufsspezialisten Elektronik Mobilität

Dieser Artikel erschien zuerst im Intranet der rnv.

Eine Sixties-Fahrt war der krönende Abschluss eines innovativen und zum ersten Mal überhaupt durchgeführten Fortbildungsprogramms: die Aufstiegsqualifizierung zum „Geprüften Berufsspezialisten für Elektronik Mobilität (IHK)“. Dennis Dobrindt aus der Leit- und Sicherungstechnik (IS1), Florian Hohrein aus der Buswerkstatt (FZ2) sowie Rafael Will und André Wötzel aus den Bahn-Betriebswerkstätten Käfertal und Mannheim (FZ1) besuchten 9 Monate lang verschiedene Kurse der VDV-Akademie, um sich auf die Prüfung im April und Mai vorzubereiten. Alle haben bestanden – herzlichen Glückwunsch! Die Bereichsleiter Personal, Fahrzeuge und Infrastruktur sowie der Betriebsrat bestätigten einhellig den Wert der Weiterbildung sowohl für die Teilnehmer als auch für das Unternehmen. Auch Hr. Volz war eigens zur Gruppe gestoßen, um den Absolventen persönlich zu gratulieren. Was verbirgt sich hinter diesem noch weithin unbekannten neuen Abschluss? Die Bundesregierung möchte die Anziehungskraft der handwerklichen Berufe steigern und führt dazu eine neue Aufbaustufe nach der gewerblichen Ausbildung ein. Mit einem Gesellenbrief in der Tasche – z.B. als Elektroniker oder Mechatroniker – haben Mitarbeiter die Chance, sich eine weiterführendes IHK-Abschlusszertifikat zu erarbeiten: den Geprüften Berufsspezialist. Die Wertigkeit des neuen Abschlusses liegt zwischen der abgeschlossenen Ausbildung und dem Meister bzw. Techniker.


InnoVET UpTrain_Blog_Erstmalig in der Mobilitätsbranche_Jochen Ludwig (2)

Autor

Jochen Ludwig

Personalentwicklung, Rhein-Neckar-Verkehr GmbH

Vielgleisige Dozierendensuche und Wissensvermittlung bei UpTrain

Das Projekt UpTrain lebt von der Vielfalt bei Lehrenden und Lernorten. Statt von der immer gleichen Lehrumgebung sind beide Fortbildungen – sowohl die auf Fortbildungsstufe 1 als auch auf 3 – geprägt von unterschiedlichen Fachpersonen, die aus ganz verschiedenen Insti-tutionen stammen und ihren eigenen Blickwinkel auf die Welt des ÖPNV mitbringen. Dafür müssen die Teilnehmenden auch mal die Stadt oder Region wechseln. Auch wir als universitä-rer Verbundpartner sind hierbei auf gleich mehreren Ebenen gefragt. Nachfolgend möchte ich einen kurzen Einblick in unsere Dozierendensuche im vergangenen Projektjahr geben.

Verbundpartnerübergreifende Teams und Workshops als Vorbereitung

Nach der Konzipierung der Lehrinhalte und Erstellung der Rahmenpläne für die beiden Auf-stiegsfortbildungen galt es, geeignete Lehrpersonen für die einzelnen Themenfelder und Mo-dule zu finden. Dafür wurden für die Fortbildung auf Stufe 1, dem geprüften Berufsspezialisten für Elektronik Mobilität, kleine Teams gebildet, die sich jeweils um die Ausgestaltung eines Mo-duls kümmerten. Sie bestanden möglichst aus je einer Person der VDV-Akademie, Hochschu-len und Verkehrsunternehmen, um die verschiedenen Kompetenzen zu vereinen. Innerhalb der Teams wurde sich ausgetauscht: Können wir die aufgeführten Qualifikationsinhalte selbst vermitteln oder sind externe Dozierende erforderlich? Im Rahmen der Fortbildung auf Stufe 3, dem Master Professional in Technologischen Innovationsstrategien Mobilität (TIM), fanden im Herbst 2022 mehrere Workshops statt, in denen die fünf großen Themenfelder (Trends & Ent-wicklungen ÖV, Digitale Technologien & Datenmanagement, Technische Innovation, Personal Führen & Entwickeln, Implementieren von Innovationsmanagement) weiter durchdacht und erste externe Dozierende gefunden wurden (siehe Abbildungen 1 und 2). Die Gespräche mit den Personen aus der Praxis führten zu spannenden Umsetzungsideen.


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Abbildung 1: Während der Workshops im Herbst 2022 konnten die geladenen Fachexpert*innen ihre Ideen einbringen

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Abbildung 2: Für die unterschiedlichen Themenfelder der Fortbildung auf Stufe 3 wurden mögliche Inhalte und Zuständigkeiten gesammelt

Vom UpTrain-Projektmitarbeiter zum UpTrain-Dozenten

Zunächst war ich also als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter gefragt: Wo besitzt man selbst besondere Expertise und traut sich die Durchführung von Lehrformaten zu? Dies traf bei mir zum Beispiel im Themenfeld „Rahmenbedingungen des ÖPNV“ zu, wo ich sowohl die Lehrge-staltung mitunterstützte als auch zwei Web-Based-Trainings (WBT) zu den Themen „Produkte und Marketing im ÖPNV“ erstellte. Im Modul „Vernetzte Mobilität“ wurde ich zudem Teil des Lehrteams und auch bei der zweiten Fortbildung sind Lehrauftritte an unserer Universität im Zusammenspiel mit eigenen Lehrveranstaltungen geplant.


Eigene Dozierende für das Mitwirken an UpTrain gewinnen

Auch die Lehrveranstaltungen des Lehr- und Forschungsgebiets, an dem ich tätig bin, wurden auf Überschneidungen zu den Lehrinhalten der UpTrain-Fortbildungen überprüft. Darüber hin-aus wurden die Dozierenden nach ihrem Interesse an der Mitwirkung im UpTrain-Projekt ge-fragt, wobei es für einzelne Kolleg*innen aus zeitlichen oder inhaltlichen Gründen nicht passte. Dennoch kamen hierbei Kooperationen zustande.


Kontakte, Kontakte, Kontakte
Wenn intern, innerhalb der beteiligten Verbundpartner, keine geeigneten Dozierenden gefun-den wurden, stand die Suche nach externen Fachexpert*innen an. Welche Kontakte besitzt man zu anderen Hochschulen, Verkehrsunternehmen, Verkehrsverbünden oder weiteren Insti-tutionen und wer könnte potenziell an einem Lehrauftritt Interesse haben? Darüber hinaus fand auch eine ständige Abstimmung zwischen den Kolleg*innen der einzelnen Hochschulen und Verkehrsunternehmen sowie der VDV-Akademie statt. Dabei zahlte sich das große Netzwerk innerhalb des Projektteams aus: Für gewöhnlich war eine Fachperson schnell durch das Schwarmwissen gefunden


Während der erste Durchgang des Berufsspezialisten bereits abgeschlossen ist, läuft derzeit der Master Professional in Technologischen Innovationsstrategien Mobilität (TIM). Im Herbst startet außerdem der zweite Durchgang des Berufsspezialisten. Das Thema Dozierendensuche bleibt damit weiter aktuell.


Autor

Marius Hellmund

Marius Hellmund ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am LuFG Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement an der Bergischen Universität Wuppertal und seit Ende 2020 im Projekt UpTrain tätig. Wenn er nicht gerade die Fortbildungen weiterentwickelt, unterstützt er die Stu-dierenden im Studiengang Verkehrswirtschaftsingenieurwesen und lehrt Kindern und Erwach-senen das Skifahren.

Die UpTrainees an der Hochschule Bochum

Im Februar besuchten die UpTrainees endlich die Hochschule Bochum. In meiner bisher kurzen Zeit im Projekt bereitete ich vor allem diese Lernortkooperation vor. Zusammen mit den Hochschulen Darmstadt und Wuppertal planten wir zwei Tage zum Thema "Vernetzte Mobilität".

Der erste Tag – Erstmal Input tanken

Am ersten Tag der Blockwoche, dem 7. Februar, ging es dann an der Hochschule Bochum los. Hier hatte die VDV-Akademie noch das Programm geplant und ich musste nur für Räumlichkeiten und einen gut gefüllten Moderationskoffer sorgen. Am Mittwoch den 8. begann dann unser Programm mit Vorträgen zu Themen wie Umweltwirkungen des Verkehrs, Digitalisierung, Sharing-Systeme und alternative Öffentliche Verkehrssysteme. Es gab viele interessante Ansätze zu bestehenden und zukünftigen Themen des Verkehrs. Ein ganzer Tag voller spannender Vorträge war jedoch sehr herausfordernd für unsere UpTrainees.


Die richtige Lernortkooperation

Der Donnerstag war der Tag, auf den ich mich am meisten gefreut hatte, vor dem ich aber auch am aufgeregtesten war. Die UpTrainees würden zum ersten Mal in ihrer Fortbildungszeit mit Studierenden zusammen lernen und somit eine Lernkooperation eingehen. Solche Lernkooperationen sind bisher noch sehr selten und unerforscht. Ich war gespannt auf das Zusammenspiel der beiden Gruppen.

Nach einem Kennenlernspiel, bei dem in Kleingruppen mit Kleber und Streichhölzern gebaut wurde, war klar: die Dynamik in den Gruppen ist top und alle verstehen sich gut. Hier hätte ich mir keine Gedanken machen müssen.

Weiter ging es mit der Besprechung des Wegetagebuchs, bei dem alle eine Woche lange ihre Wege und Fortbewegungsmittel notiert hatten. Gemeinsam wurde nun geschaut, wie das eigene Mobilitätsverhalten aussieht und mit dem Bundesdurchschnitt verglichen. Anschließend sollte es mit der Vorstellung von Ansätzen zu Vernetzter Mobilität im eigenen Verkehrsunternehmen weitergehen, jedoch ist uns in der Vorbereitung diese Rechercheaufgabe etwas untergegangen. Das war aber kein Problem: in den Kleingruppen wurde statt sich gegenseitig die Ansätze vorzustellen einfach gemeinsam recherchiert und im Anschluss der großen Gruppe vorgestellt. Ein bisschen Spontanität und weiter ging‘s: Nach der Mittagspause wurde dann unsere Solarladestation des Labors für Nachhaltigkeit in der Technik vorgestellt. Wir hatten Glück mit dem Wetter und die Sonne schien auf unsere Solarpanels. Die Teilnehmenden waren sehr interessiert und konnten Fragen zur technischen Umsetzung stellen. Auch eine weitere Person, die nicht zur Fortbildung gehörte, hatte sich dazugesellt und interessiert nachgefragt. Wir sahen wohl sehr einladend aus.


Neue Mobilitätskonzepte

Nun kam die Hauptaufgabe der Lernortkooperation: Die Teilnehmenden sollten in den Kleingruppen das gelernte Wissen anwenden und neue Mobilitätskonzepte entwerfen. 1,5 Stunden hatten sie nun Zeit, sich eine reale Problemstellung zu überlegen und Lösungen zu entwerfen. In dieser Zeit wurde fleißig diskutiert und erarbeitet. Hier und da haben wir uns auch zu den Gruppen gesetzt und mitüberlegt, was man noch umsetzen und bedenken könnte. Die Konzepte, die entwickelt wurden, waren spannend und vielseitig: Von der Seilbahn über den On-Demand-Kleinbus bis zur Mobilitätsapp für Deutschland war alles dabei!


Nach einem kurzen Feedbackblitzlicht wurden die Teilnehmenden dann in ihren wohlverdienten Feierabend entlassen. Der allgemeine Konsens: Der Donnerstag hat echt Spaß gemacht. Die Interaktion zwischen Studierenden und Fortbildungsteilnehmenden funktionierte einwandfrei und alle verstanden sich gut. Auch in den Gruppenarbeiten konnten beide gut zusammenarbeiten und ihr Wissen einbringen. Ebenso fanden es beide Seiten persönlich interessant die andere Perspektive in Gesprächen kennenzulernen.


Mein Fazit

Auch für mich waren es sehr erfolgreicher Tage. Alles hat gut funktioniert, es wurde gut mit- und zusammengearbeitet. Ich war auch froh, dass wir am zweiten Tag einen Teilnehmer digital dazuschalten konnten, sodass er bei der Besprechung des Wegetagebuchs und der Besichtigung der Solarladestation dabei sein konnte. So hatten wir quasi einen weiteren Lernort dabei. Mein persönliches Highlight war, wie motiviert die Teilnehmenden an den neuen Mobilitätskonzepten gearbeitet haben. Jetzt geht es weiter mit anderen Aufgaben im UpTrain, doch freue ich mich schon aufs nächste Mal, wenn wir UpTrainees an der Hochschule Bochum begrüßen dürfen.


Autor

Thomas Spelten

Thomas ist seit 2022 an der Hochschule Bochum im Labor für Nachhaltigkeit in der Technik als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. In Bochum arbeitet ein junges Team an verschiedenen Projekten, um Nachhaltigkeit in der Mobilität voranzubringen. Zuvor hat er Mathematik an den Universitäten Münster und Bonn studiert. In seiner Freizeit macht er gerne Sport oder spielt Gitarre.

Upfiff der ersten Halbzeit, Anpfiff der zweiten Halbzeit

Am 09.01.2023 und 10.01.2023 fand das erste Projektgruppentreffen des Jahres in Frankfurt am Main statt. Die Halbzeit der Projektlaufzeit wurde erreicht und es ist Zeit, die letzten zwei Jahre zu betrachten und nach vorne zu schauen. Dafür wurden zwei Sitzungstage eingeplant.

Tag 1: Was war?

Der Verbundpartner „Frankfurt University of Applied Sciences“ hat das Projektteam eingeladen. Wie es für Frankfurt typisch ist, befanden sich die Räumlichkeiten in einem Hochhaus. Leider war der Sitzungsraum im Erdgeschoss, den Blick auf die Skyline gab es somit erst später beim abendlichen Rahmenprogramm. Nun gut, auf diese Weise wurde die Ablenkung reduziert und wir konnten uns auf die Arbeit konzentrieren.


Das Oberthema von unseren Sitzungen war die Evaluation aus verschiedenen Blickwinkeln. Wir haben uns die Prozesse aus der Vergangenheit angeschaut und überlegt, was gut oder schlecht lief. Zudem wurden ersten Daten aus der Teilnehmenden-Evaluation vorgestellt, daraus konnten erste Erkenntnisse abgeleitet werden, die wir im Plenum diskutiert haben. Ein Highlight war zudem die Vorstellung des Arbeitsstandes der DQR-7 Fortbildung, die in nicht allzu langer Zeit startet. Die DQR7-Fortbildung heißt ab sofort intern „TIM“ und ist eine Abkürzung aus dem Titel des Abschlusses (Master Professional in Technologischen Innovationsstrategien Mobilität (IHK)).


Tag 2: Was wird?

Nach dem produktiven ersten Sitzungstag begann das informelle Abendprogramm mit einer Stadtrallye. Dafür haben wir haben uns an der Hauptwache im Stadtzentrum getroffen und die beiden Kollegen von der Frankfurt UAS haben das Team durch die Stadt geführt. Teil dieser Rallye war ein Fragespiel mit unterschiedlichen Fragen, bei dem es am Ende eine Tasse zu gewinnen gab. Schließlich trafen wir in einer klassischen Apfelweinkneipe ein, um den Tag mit lokaler Küche abzuschließen. Der Apfelwein hat natürlich nicht gefehlt!


An Tag 2 wurde der Fokus auf die Zukunft gelegt. Basierend auf den Learnings haben wir geschaut, wie wir unsere Arbeit und die Prozesse verbessern können. Zentral war zudem eine neue Aufteilung der Aufgaben und Verantwortungen, damit die Arbeitsbelastung zwischen dem Verbundkoordinator und den Verbundpartner*innen besser aufgeteilt sind.


Mein Fazit

Es war sehr schön, die Kolleginnen und Kollegen in den heimischen Büros zu empfangen und im Rahmenprogramm die Stadt und Kultur zu vermitteln. Ich freue mich auf die kommenden zwei Jahre!


Autor

Simon Lacoste

Simon ist seit 2021 an der Frankfurt University of Applied Sciences am Research Lab for Urban Transport (ReLUT) als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Zuvor war er als Werkstudent in der ÖPNV-Planung bei traffiQ, im Bereich Radverkehr bei Hessen Mobil und als wissenschaftliche Hilfskraft beim ReLUT aktiv. Er hat die Studiengänge Infrastruktur Wasser und Verkehr (M.Eng.) an der Frankfurt University of Applied Sciences und Personenverkehrsmanagement (B.A.) an der Ostfalia Hochschule erfolgreich absolviert.

UpTrain – Gedanken zur frühkindlichen Entwicklung (eines Projekts)

Das InnoVET-Projekt UpTrain ist nun offiziell schon über zwei Jahre „alt“. Ich kann mir das gut merken, denn mein Kind ist genauso alt wie das Projekt. Die beiden sind sozusagen Zwillinge: Das Projekt, das wir schon Ende 2018 erstmals durchdacht hatten und das mir über die gesamte Zeit der Beantragung sehr ans Herz gewachsen ist, startete am 01.12.2020 offiziell. Mein Sohn, der mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen ist, wurde am 02.12.2020 geboren.

Das erste Highlight: Unser Konzept wird bewilligt

Ich kann mich noch erinnern als Michael Weber-Wernz, der Geschäftsführer der VDV-Akademie, auf mich und Thea Wehlitz zukam und uns bat, Überlegungen zur InnoVET-Ausschreibung anzustellen. Wir trafen uns als kleine Gruppe in seinem Büro, diskutierten und konzipierten, wie genau eine Projektidee für InnoVET entwickelt werden könnte. Diese Vor-Phase eines Projektes, in der alles möglich erscheint und etwas gänzlich Neues ausgetüftelt wird – für mich gibt es eigentlich nichts Schöneres im Arbeitsleben!

Wenn ich jetzt zurückschaue auf das, was wir damals konzipiert haben und das, was wir bis jetzt ausgearbeitet und umgesetzt haben, dann bin ich schon ein bisschen ungläubig und auch ein wenig stolz, dass doch viele Dinge genauso gekommen sind, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Jetzt könnte man fragen, warum das so überraschend ist; schließlich ist ein Projektantrag ja dazu da, umgesetzt zu werden. Aber man muss sich einmal vorstellen: Vor circa vier Jahren saß ich an der ersten Projektskizze für das Projekt; vor dreieinhalb Jahren an der Finanzplanung für die gesamte Projektlaufzeit. Wir mussten uns damals, 2019, schon überlegen, welche Lizenzkosten, welche Druckkosten im Jahr 2024 vielleicht im Rahmen des Projektes auf uns zukommen würden. Das kam mir damals noch alles sehr abstrakt und unabsehbar vor. Natürlich! Es war noch vor Corona. Wissen Sie noch? Damals hätte man mit FFP2-Maske in der U-Bahn wie ein Hypochonder gewirkt. Oder Normalbürger mit guten Kenntnissen zum Begriff „Viruslast“ wie eingefleischte Hobbywissenschaftler. Es war in den meisten Berufen, auch in unserem, noch höchst unüblich Termine als Videokonferenz durchzuführen. Menschen kauften sich ständig bürotaugliche Kleidung. Das Wort „Loungewear“ hatte überhaupt keine große Bedeutung. Es scheint mir rückblickend fast so, als hätte die Bewilligung unseres InnoVET-Antrages ein Loch ins Raum-Zeit-Kontinuum gerissen; und mein Leben vor der Bewilligung und das nach der Bewilligung verhalten sich diametral entgegengesetzt zueinander.

Die Bewilligung selbst war sicherlich eines der größten Highlights meiner gesamten Arbeitszeit. Wie schön, wenn etwas, das man als Konzept auf Papier gebracht hat, dann wirklich auch umgesetzt werden kann! Und gleichzeitig begann damit auch eine große Unsicherheit: Was ist, wenn die ganzen Konzepte und Hypothesen dann doch nicht greifen; nicht funktionieren; nicht zutreffen; nicht mitreißen; nichts besser machen?


Das zweite Highlight: Unser Team hat sich gefunden

Das Projekt startete im Dezember 2020 ohne mich, denn ich war im Mutterschutz. Aber ich hatte den großen Wunsch, so schnell wie möglich dazu zu stoßen; und so teilten sich mein Mann und ich die Elternzeit und ich konnte schon ein halbes Jahr nach Projektbeginn wieder starten. Und bis dahin hatten meine Kollegen und Kolleginnen schon so viel auf die Beine gestellt; und unermüdlich arbeiteten alle daran, die Ziele des Projektes zu erfüllen. Das war für mich gleich das nächste Highlight: Das Team. Wir haben es geschafft, und das ist vielleicht eine der unumstrittensten Errungenschaften des Projekts, nicht nur innerhalb des Akademie-Teams, sondern auch innerhalb des gesamten Projekt-Teams, Menschen zusammenzubringen, die wirklich und ehrlich ein inhaltliches Interesse an der Umsetzung der Ziele haben. Die „unsere“ Ziele aus der Antragsphase zu „ihren“ Zielen gemacht haben. Die sich damit identifizieren können und deshalb auch wirklich daran arbeiten, unsere Branche durch die beiden neu entwickelten Fortbildungen und deren didaktische Konzepte voranzubringen. Dafür bin ich wirklich dankbar; denn so ein Team kann man nicht in der Theorie konzipieren oder „beantragen“, man kann es nur finden.


Das dritte Highlight: Auf Erfolge zurückblicken

Wenn ich unseren Antrag anschaue, dann haben wir in den zwei Jahren Laufzeit schon viel erreicht: Zwei neue Fortbildungen und Rahmenpläne sind entstanden. Eine der beiden wird bereits zum ersten Mal erprobt; die Fortbildungen enthalten extrem viel Lernen an Praxisorten und Unternehmensbesuche – sie sind im wahrsten Sinne des Wortes praxisnah und vernetzt! Die Fortbildungen sind auf unserer neuen Learning Experience Plattform (DiVA) abgebildet und werden dort begleitet; dort lernen unsere Teilnehmenden auch interaktiv anhand von Web-Based-Trainings, deren Design angelehnt an die Metapher des „Zuges“ einfach immer wieder schön anzusehen ist. Unsere Bildungs- und Karriereberatung wird ebenfalls bereits erfolgreich umgesetzt.


Zwei Jahre (Projekt-)Leben

Die Metapher meiner zwei Kinder (Projekt und echtes Kind) funktioniert ganz gut, meine Eindrücke zur Halbzeit zusammenzufassen. Manchmal frage ich mich, wie es so ein kleines Kind schafft, innerhalb von zwei Jahren von einem sehr immobilen und „sprachlosen“ Menschen zu einem herumtobenden und sprechenden Kind zu werden. Das fasziniert mich endlos. Und genauso endlos fasziniert es mich zu sehen, wie aus dem theoretischen Konzept „UpTrain“ auf Papier innerhalb von zwei Jahren echte innovative Fortbildungen mit echten Teilnehmenden und Dozierenden entstanden sind.

Dazu kann ich nur so viel sagen: Die Kinder werden einfach zu schnell groß :).


Autorin

Katja Kirsten

Katja Kirsten ist Referentin für Didaktik/Methodik im Projekt UpTrain. Als eine der Mitstreiter*innen erster Stunde versucht sie, den Überblick über die inhaltlich-operative Arbeit im Projekt zu behalten und die innovativen didaktischen Konzepte erfolgreich in die Umsetzung zu bringen. Ihre kognitive Leistungsfähigkeit ist nur bei ausreichender Schokoladenversorgung gegeben, weshalb sie nicht nur Expertin für Bildung, sondern auch für das Snackregal im Supermarkt ist.

Wo bleiben die Frauen? oder Haben wir an alle gedacht?

In diesem Blogbeitrag teile ich Erfahrungen, die ich während meiner Rolle als UpTrain-Projektmitarbeiterin und Gleichstellungsmitglied in wissenschaftlichen Forschungszentren gemacht habe. Du erfährst, was eine Persona ist und ich denke darüber nach, warum es eigentlich gar kein Thema sein dürfte, im Jahr 2023 Teilnehmerinnen für eine attraktive höherqualifizierende Berufsbildung auf den Stufen 1 und 3 zu finden. Wenn Du mehr erfahren und tiefer in das Thema einsteigen möchtest, findest Du Links zu Deep Dive-Material und Bildungsinstitutionen, die sich seit vielen Jahren professionell mit den Themen Diversität und Gleichstellung beschäftigen.

Wenn Personas zu „Fleisch und Blut“ werden

Der Start des ersten Durchgangs unserer Fortbildung zum/zur Geprüften Berufsspezialist/in für Elektronik Mobilität rückte im Sommer 2022 immer näher. Ich war sehr gespannt, wer wohl die „echten Menschen aus Fleisch und Blut“ hinter unseren auf dem Papier skizzierten Personas sind. In der Konzeptionsphase hatten wir nämlich besonders viel Mühe in die passgenaue Vorbereitung der Ausbildungsinhalte und in die Entwicklung unserer Personas gesteckt; eine im Bildungskontext typische Vorgehensweise, die in vielen iterativen Schritten eine möglichst realitätsnahe Abbildung der Zielgruppe ergibt.


Aspekt 1: Altersverteilung der Teilnehmenden. Ich freute mich: Perfekt, die Teilnehmenden sind unterschiedlich alt, so wie wir das angenommen hatten.
Aspekt 2: Die Unternehmensbereiche aus denen die Teilnehmenden kommen. Ich freute mich: Perfekt, die Teilnehmenden kommen aus allen möglichen Bereichen in den Verkehrsunternehmen, von Werkstatt Bus, Infrastruktur, Kommunikationstechnik über Signaltechnik und Elektrik war alles vertreten. Genauso wie wir das angenommen hatten.
Aspekt 3: Die Unternehmenszugehörigkeit der Teilnehmenden. Ich freute mich: Perfekt, die Teilnehmenden sind zwischen 0 bis über 16 Jahre bei ihren Verkehrsunternehmen beschäftigt. Genauso heterogen hatten wir das angenommen.
Aspekt 4: Der Anteil von männlichen und weiblichen Teilnehmenden. Ich freute mich nicht mehr. Nicht perfekt, von 23 Teilnehmenden waren 23 männlich. Wir hatten zwar die Vermutung, dass nicht ganz so viele Frauen wie Männer teilnehmen werden. Aber von der Zahl „0“ waren wir dann doch überrascht. Ganz und gar nicht so, wie wir uns das überlegt hatte n. Auf Nachfragen, warum denn keine Frauen rekrutiert wurden, waren die handelsüblichen Aussagen zu hören. Ja, man wolle ja so gerne Frauen dabeihaben. Aber leider, ganz leider sind keine Frauen in den Unternehmen. Weit und breit keine Elektrikerin, Mechatronikerin oder sonst eine Frau, die irgendeine technische Ausbildung hat, die sich als Teilnehmerin für die Fortbildung zur Geprüften Berufsspezialistin für Elektronik Mobilität qualifiziert.


Ich schritt zur Tat und konzipierte einen Workshop

Das wollte ich nicht so stehen lassen. Ich entwickelte gemeinsam die Idee eines Workshops zum Thema „Personalgewinnung von Frauen in den Verkehrsunternehmen“. Wir fragten konkret bei den Verkehrsunternehmen nach, ob und wie sie Frauen als potenzielle Bewerberinnen von technischen Berufen ansprechen. Davon abgeleitet, gestalteten wir eine passende Umsetzung von möglichen Aktivitäten zur Teilnehmerinnen-Rekrutierung. Diese Ergebnisse möchte ich gerne nachfolgend mit Euch teilen. Dabei haben wir mehrere Strategien zu einer erhöhten Sichtbarkeit von Frauen herausgearbeitet, die von Verkehrsunternehmen genutzt werden können:

Mentorinnenprogramme:
Weibliche Führungskräfte bilden in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, mit ihren weiblichen Mentees ein Beratungstandem. Sie stehen regelmäßig für Beratungsgespräche zur Verfügung. Das Modell ist eingebettet in ein pragmatisch ausgerichtetes Weiterbildungskonzept, das Seminare zu Gesprächsführung, Präsentationstechniken nur für Frauen und Netzwerkbildung anbietet. Dieses Netzwerk muss z. B. auf der Firmenhomepage sichtbar sein, und kann beispielsweise Testimonials von erfolgreichen Tandems veröffentlichen.

Deep Dive:
Das Mentorinnen Programm für Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft berichtet umfassend auf der Homepage
Frauenpower bei den Kölner Verkehrsbetrieben

Rahmenbedingungen wie flexible Arbeitszeitmodelle und Mobile Arbeit:
Durch das Schaffen solcher Rahmenbedingungen wird Frauen eine sowohl berufliche Karriere als auch ein Familienleben ermöglicht. Das gibt es schon bei vielen Verkehrsunternehmen. Insbesondere gilt es zu erreichen, dass junge Frauen den eingeschlagenen Weg in technische und ingenieurwissenschaftliche Bereiche in den verschiedenen Stufen der Familienentwicklung konsequent weiterverfolgen können. Daher braucht es eine lebensphasenorientierte einschlägige Personal- und Organisationsentwicklungsstrategie, die diese Ziele berücksichtigt und Maßnahmen vorsieht, wie das erreicht werden könnte.

Deep Dive:
Prof. Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen, hat umfassende Veröffentlichungen zu diesem Handlungsfeld

Grundsätze der Gleichstellung und Chancengerechtigkeit:
Diese sollten fest in der Unternehmensmission oder im Leitbild verankert sein und dadurch zu einem gelebten Managementprinzip werden. Die Veröffentlichung von realistischen Zielerreichungszahlen. Welcher Bereich hat das Ziel erreicht, offene Positionen in den von Frauen unterrepräsentierten Unternehmensbereichen mit weiblichen Beschäftigten zu rekrutieren?

Beispiel:
Nachhaltigkeitsbereicht der VGF 2021: Langfristiger Anstieg des Frauenanteils von 30%

Stellenanzeigen als Instrument zur Diversitätsförderung:
Auf das Wording in Stellenausschreibungen kommt es an. Es werden unbewusst bestimmte Adjektive bestimmten Geschlechtsstereotypen zugewiesen. Dadurch entwickelt sich ein nicht beabsichtigtes Bewerbungsverhalten von im Unternehmen unterrepräsentierten Personengruppen. Denn Jobsuchende analysieren Stellenanzeigen besonders kritisch, wenn sie nur wenige ihnen ähnliche Personen in einem Unternehmen vermuten. Zum Beispiel werden als typisch männliche Eigenschaften Adjektive wie „analytisch denkend, entscheidungsfreudig, vorausschauend, zielorientiert“ von Bewerber*innen gewertet. Als Gegensatz dazu sind typisch weibliche Eigenschaften „anspruchsvoll, ausgeglichen, geschickt im Umgang mit Menschen“.

Deep Dive:
Die Macht der Worte: Stellenanzeigen als Instrument zur Diversitätsförderung

Bei der Nachbesetzung von offenen Stellen das Kaskadenmodell beachten:
Grundgedanke beim Kaskadenmodell ist es, dass der Frauenanteil einer Qualifikationsstufe sich am Frauenanteil der darunterliegenden Qualifikationsstufe – unter Berücksichtigung der voraussichtlich neu zu besetzenden Positionen – orientieren soll. Das fängt bereits ganz oben und ganz unten an. Auf der obersten Führungsebene in den Unternehmend existiert – sichtbar für alle – Geschlechterparität und eine Doppelspitze: Zum Beispiel leitet eine weibliche Geschäftsführerin gemeinsam mit einem männlichen Geschäftsführer die Geschicke des Unternehmens. Ganz unten in der Unternehmenshierarchie werden gezielt weibliche Auszubildende in den technischen Berufen gesucht. Diese werden – dank eines vorhandenen Mentorinnenprogramms entlang einer Personalentwicklungsstrategie – weitergebildet zur Meisterin, Technikerin, Ingenieurin etc.

Deep Dive:
Gleichstellungsplan von Hereon, einer wissenschaftlichen Forschungseinrichtung der Helmholtzgemeinschaft

Mein Fazit

Die Arbeit hat sich gelohnt: Beim ersten Durchgang des „TIM“ (Technologische Innovationsstrateg*innen Mobilität) können wir eine „TIMMA“ - eine Teilnehmerin begrüßen. 🙂


Autorin

Karin Ruppert-Röhsler

Karin Ruppert-Röhsler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Darmstadt (h_da). Wenn sie nicht gerade spannende Lehrstunden für UpTrain konzipiert, findet man sie vielleicht in Mannheim auf der Bundesgartenschau.

UpTrain in meinem Unternehmen einbinden

UpTrain in meinem Unternehmen einbinden – vom Projekt-KickOff bis zum Start der Fortbildung

Schon seit knapp zwei Jahren läuft nun das Projekt UpTrain. Aktuell ist die erste Fortbildung (DQR 5) mit insgesamt 20 Teilnehmern gestartet. Eine richtig tolle und motivierte Gruppe! Bis hierhin verging die Zeit wie im Flug. Aber zurück zum Anfang, wie alles für mich begann.

Vor dem Projekt

Bevor ich in das Projekt UpTrain eingestiegen bin, war mir UpTrain noch ein unbekannter Begriff. Meine Kolleginnen in der Personalentwicklung haben sich damals mit der Antragsstellung beschäftigt. Ich wusste bis dahin nur, dass die VDV-Akademie mal bei uns war, UpTrain vorgestellt haben und es irgendein neues Projekt ist, in dem neue Fortbildungen für die ÖV-Branche entwickelt werden. Weitere Einzelheiten waren mir noch unbekannt. Eines Tages kam dann meine Chefin auf mich zu und fragte, ob ich mir vorstellen könnte, in diesem Projekt mitzuarbeiten. Als ich mir dann mehr Informationen eingeholt habe, dachte ich nur „Super spannend!“ und habe sofort zugesagt. Jedoch wirke nicht nur ich seitens Rheinbahn im Projekt mit, sondern auch meine Kollegin Silke Päßler.

Projektbeginn

Eine große Herausforderung war es, das Projekt im Unternehmen bekannt zu machen. Bis jetzt war UpTrain höchstens ein Begriff für eine Handvoll Personen. Für uns war klar, wenn wir auf fachliches Know-how aus unserem Unternehmen zurückgreifen möchten, benötigen wir definitiv das Commitment der Fachexpertinnen und Fachexperten und deren Führungskräften. Zunächst haben wir Präsentationen zu UpTrain vorbereitet. Wichtig für uns war es, folgende Punkte zu übermitteln:

Vor dem Projekt

  • Was ist UpTrain?

  • Welches Ziel verfolgt UpTrain?

  • Welchen Nutzen und Chancen gibt es für die Rheinbahn?

Anschließend haben wir separate Termine mit allen technischen Bereichen vereinbart. Wir haben nicht nur die Bereiche informiert, sondern auch den Betriebsrat und den Führungskreis. So konnten wir das komplette Top-Management und die Arbeitnehmerseite mit ins Boot holen. Dass unser Vorstand hinter diesem Projekt steht, war auch für die Akzeptanz im Unternehmen fördernd. Neben den direkten Ansprachen haben wir auch mit unserer Unternehmenskommunikation zusammengearbeitet. Wir haben verschiedene Kanäle genutzt, wie unser Intranet, die Mitarbeitendenzeitschrift oder die Mitarbeitendenapp, um die Belegschaft über das Projekt zu informieren und stets auf dem Laufenden zu halten. Es haben sich anschließend sogar einige Interessenten gemeldet, um mehr über das Projekt zu erfahren.


Fazit zur Halbzeit


Nach der Anfangsphase des Projekts können wir zur Halbzeit folgendes Fazit ziehen: Mit der Zeit konnten wir engagierte Fachexperten und Fachexpertinnen für das Projekt gewinnen. Die Experten aus verschiedenen Bereichen unterstützen nicht nur bei der Lehrplanung, sondern sind teilweise auch als Lehrpersonen tätig.

Ich freue mich schon auf die weitere Zusammenarbeit mit allen Beteiligten im Projekt!

Autor

Chieg-Wen Liu

Chieg-Wen ist Personalentwickler bei der Rheinbahn AG. Seit März 2021 ist er Teil des UpTrain-Teams und wirkt an der Entwicklung der Fortbildungen mit. Er ist leidenschaftlicher Teetrinker und geht in seiner Wahlheimat Düsseldorf gerne auf kulinarische Entdeckungstour.

Die DQR5-Teilnehmer erkunden Frankfurt am Main

Der Start ist geglückt! YEAH

Am 01.08.22 kamen die Fortbildungsteilnehmer zum Geprüften Berufsspezialist / zur Geprüften Berufsspezialistin für Elektronik Mobilität (IHK) zum ersten Mal zusammen. Die Einführungswoche erfolgte im House of Logistics & Mobility (HOLM) in Frankfurt am Main. Der erste Tag stand unter dem Motto „Ankommen & Kennenlernen“ und wurde von der VDV-Akademie gestaltet. Die Teilnehmer erhielten einen Gesamtüberblick über die Fortbildung und wurden auf den Fortbildungsstart vorbereitet.


Ungeplantes Highlight während der Stadtführung stellte der Empfang der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft auf dem Römer dar.


Börse, Fußball und Apfelwein

Programmpunkt des „Ankommens“ war auch eine Stadtführung mit anschließendem Abendessen zum informellen Kennenlernen.

Als ortsansässiger Verbundpartner im InnoVET-Projekt UpTrain habe ich die Stadtführung geleitet. Gemeinsam mit den Fortbildungsteilnehmern und dem Akademie-Team ging es vom HOLM in das Stadtzentrum von Frankfurt a.M. Von dort wurden verschiedenen Sehenswürdigkeiten, wie die Bankentower, Börse, alte Oper, Paulskirche, der Kaiserdom St. Bartholomäus und das Museumsufer fußläufig erkundet. Ungeplantes Highlight während der Stadtführung stellte der Empfang der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft auf dem Römer dar, die nur wenige Stunden zuvor von der Europameisterschaft aus England zurückgekehrt sind und auf dem Balkon des Frankfurter Rathauses von hunderten Fans euphorisch empfangen wurden.

Vom Frankfurter Museumsufer aus ging es anschließend zum Abendessen in eine typische Frankfurter Apfelweinwirtschaft. Bei Handkäs, Grie Soß und Ebbelwoi wurde der Abend gemeinsam im Apfelwein Wagner ausklingen gelassen.


Mein Fazit

Für mich war es schön zu sehen, dass der Fokus des ersten Tages nicht auf einer klassischen Sightseeing-Tour lag, sondern auf dem gegenseitigen Kennenlernen, wodurch die Teilnehmenden einen angeregten Austausch während des Fußmarschs führen konnten.

Die Erfahrungen aus meinem Studium haben mir gezeigt, dass für die eigene persönlichen Entwicklung und absolvieren eines erfolgreichen Studiums sowohl eine gute Stimmung als auch die gegenseitige Unterstützung meiner Kommiliton*innen unabdingbar war. Ich hoffe daher, dass auch alle Fortbildungsteilnehmer einen guten Start in die Fortbildung erlebt haben und sich abseits des Rahmenprogramms gut untereinander vernetzen konnten, um den Weg in den kommenden Monaten gemeinsam zu gehen.

Ich freue mich jetzt bereits, einige Gesichter der Gruppe bei meiner Lehrtätigkeit im Wahlmodul Kraftomnibusse Ende September wiederzusehen.

Autor

Gérôme Löw

Gerome ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Frankfurt University of Applied Sciences im Research Lab for Urban Transport (ReLUT) und seit Dezember 2020 im UpTrain-Team an der inhaltlichen Konzeption der beiden Weiterbildungen beteiligt. Er forscht im Themenbereich des öffentlichen Personennahverkehrs im ländlichen Raum und spielt in seiner Freizeit Fußball und fährt Rennrad.

Der UpTrain auf Durchfahrt in Frankfurt

Die VDV-Jahrestagung 2022 in Frankfurt am Main! Nach zwei Jahren Zwangspause kamen vom 20. – 22. Juni 2022 rund 820 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Verbänden sowie Verkehrsunternehmen in Frankfurt zusammen und diskutierten über die drängenden Themen der Branche – darunter natürlich auch Personalentwicklung und zukünftige Herausforderungen der Branche. Da durften wir von UpTrain nicht auf der Strecke bleiben.

Am 20. Juni ging es für meinen Kollegen Alexander Thill und mich nach Frankfurt. Unser Ziel: UpTrain bekannter zu machen und vielleicht noch den ein oder anderen Unterstützer für das Projekt zu gewinnen. Unser Auftrag: An beiden Tagen Vortrag und Diskussion zum Projekt sowie die Betreuung von Interessenten am Stand.

Unser Treffpunkt

Als Teil der begleitenden Ausstellung haben VDV, VDV-Arbeitgeberinitiative und VDV-Akademie den Treffpunkt Personal und Bildung organisiert und gestaltet. Als einer von vier Vorträgen wurde das Projekt UpTrain vorgestellt. Insbesondere am zweiten Tag freute ich mich über viele Zuhörer*innen und spannende Gespräche. Aus den Vorträgen ergab sich während der Tagung auch die Möglichkeit für Standgespräche mit potenziellen Teilnehmenden, Dozierenden und Verkehrsunternehmen, die großes Interesse an den beiden neuen Berufsbildern zeigten.


InnoVET-UpTrain_VDV-Jahrestagung 2_Britta Robels


Mein Fazit

Für mich war es die erste VDV-Jahrestagung, aber ich hoffe nicht die letzte. Mir ist nochmal, auch durch externes Feedback, klar geworden, dass wir im Projektverlauf langsam aber sicher die Konzeptionsphase verlassen und in die Erprobungs- und Umsetzungsphase starten. So haben wir inzwischen die Möglichkeit (fast) fertige Produkte, also unsere Fortbildungen, zu präsentieren. Anhand von konkreten Ergebnissen erhalten wir auch konkretes Feedback – und das war durchweg positiv und hat mir gezeigt, wie zukunftsträchtig und wichtig das Projekt UpTrain ist.

Ich freue mich auf die nächste VDV-Jahrestagung vom 21. bis 23. Juni 2023 in Leipzig und bin gespannt, mit welchen Projektergebnissen wir im Gepäck anreisen werden!

Autorin

Britta Robels

Britta ist seit über vier Jahren Mitarbeiterin bei der VDV-Akademie und seit Dezember 2020 Teil des UpTrain-Teams. Im ersten Jahr federführend für die Entwicklung der beiden Berufsbilder zuständig, hat sie seit Anfang 2022 die Projektleitung übernommen. Da ihr Herz auch für Öffentlichkeitarbeit und Marketing schlägt, ist sie immer dabei, wenn es darum geht, das Projekt öffentlich zu platzieren oder geneigten Zuhörer*innen die Ohren abzukauen